Die-Gen eration-Z

Christian Scholz Gedanken und Materialien zur Generation Z



 

Babyboomer und Gen-Z

von Christian Scholz am 23. Juni 2014

Dieser Eintrag stammt von Rebecca Weiler, Malte Kochems und Christine Geiger

 

Abb.1: Ein Bild aus der heutigen Zeit (2014): Ein Vertreter der Generation Z mit einem Vertreter der Babyboomer [10]

Abb.1: Ein Bild aus der heutigen Zeit (2014): Ein Vertreter der Generation Z mit einem Vertreter der Babyboomer [10]

Bei den Babyboomern (oder Baby-Boomern) handelt es sich um eine Generation, die die geburtenstarken Jahrgänge und somit die dominante Kohorte der deutschen Nachkriegszeit bis Anfang der 60er Jahre umfasst. [1,3]

Die Generation Z (kurz: Gen-Z) bezeichnet die Generation, die der Generation X und Generation Y folgt. Ihre Mitglieder wurden nach 1995 geboren und wachsen in einer vollkommen digitalen Welt auf. [2]

Charakterisierung der Babyboomer

Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer Generation sind zu der Zeit Konrad Adenauers auf die Welt gekommen. Von ihm stammte auch der Satz: „ Kinder kriegen die Leute immer“. Inmitten des Wirtschaftswunders in der Nachkriegszeit und des damit einhergehenden Konjunkturaufschwungs hatte der Babyboom seinen absoluten Höhepunkt im Jahr 1964 mit 1,3 Millionen Lebendgeborenen. Nie zuvor und nie wieder danach wurden in der Bundesrepublik mehr Kinder geboren als in diesem Jahr. Die Aufwärtslinie knickte allerdings bereits im darauf folgenden Jahr mit der Einführung der Antibabypille ein. [3]

Geprägt durch den Wiederaufbau nach dem Krieg zeichnen sich Babyboomer durch christliche Werte, Zukunftsgläubigkeit und Hoffnung aus. [3]

Die Babyboomer werden auch als Wohlstandsgeneration bezeichnet. Dies ist zu begründen mit einer Vollbeschäftigung in Westdeutschland und einem Sinken der Arbeitslosenquote von über 9 % auf 1% und längerfristigem Verharren unter 2%. Dadurch stieg der Lebensstandard rasant und ein neuer Wohlstand bildete sich. [4]

Bildung wurde für alle Schichten zugänglich und erstmals gab es Frauen mit Karriere- und Kinderwunsch. [5]

Bezüglich des Arbeitsverhaltens werden Babyboomer als absolut leistungsorientierte und strebsame Konformisten angesehen. [13]

Vom heutigen Standpunkt, dem Jahr 2014, aus betrachtet, wird die Babyboomer-Generation bis zum Jahr 2031 in die Rente eintreten. Dabei werden immer weniger Beitragszahler (Verweis: Gen-Z) für immer mehr Rentner aufkommen müssen. Ein Anstieg des Beitragssatzes wird die Folge sein. [7]

Charakterisierung der Gen-Z

Die Mitglieder der Generation Z sind ab ca. 1995 geboren und rüsten sich so langsam für das Arbeitsleben. Charakteristisch für sie ist, dass sie sich auf ihre eigenen Ziele konzentrieren und alles andere als Teamspieler sind. Aus unterschiedlichen Medien nutzen sie als „Digital Native“ Unmengen an Informationen und verarbeiten diese zu ihrem eigenen Vorteil. Sie verhalten sich wenig loyal gegenüber ihrem Arbeitgeber und können als Individualisten oder Einzelkämpfer bezeichnet werden. [6]

Im Allgemeinen besteht bei der Generation Z eine geringe Bindungsbereitschaft, höchstens zu sich selbst und zu Projekten. Ihr primäres Ziel ist es ihr persönliches Einkommen und die Lebenslust zu maximieren. Dazu sind sie bereit hart, allerdings nicht am Wochenende [6] und mit einer klaren Be- und Entlohnung zu arbeiten. Denn für sie gibt es auch noch andere Dinge im Leben, als den Job. [2]

Generationsvergleich: Babyboomer und Gen-Z

Die Generation Babyboomer und die Generation Z weisen grundsätzlich unterschiedliche Charaktereigenschaften auf. Abb.2 zeigt die Abgrenzung beider Generationen hinsichtlich verschiedener Merkmale:

Abb.2: Vergleich der Babyboomer mit der Generation Z [8]

Während sich die beiden Generationen grundsätzlich in vielerlei Hinsicht unterscheiden, ist jedoch gleichzeitig das Phänomen der selektiven Adaption zu beobachten. Hierbei versuchen sich die Babyboomer der Generation Z anzupassen und deren grundlegenden Eigenschaften für sich zu übernehmen. [8] Das heißt es kann ebenso Menschen geben, die älter sind als 50 Jahre und sich dennoch der Generation Z und dessen Lebensstil zuordnen würden. [2]

Da die Generation der Babyboomer in einer Zeit geboren wurde, in der das Fernsehen noch in seiner technologischen Wiege lag, waren Radio, Zeitung und Kino die zentralen Medien mit denen sie groß wurden. [11] Aus diesem Grund müssen sich Mitglieder der Babyboomer-Generation die digitale Welt heutzutage erst erarbeiten. [5]

Im Gegensatz dazu kennt z.B. die Generation Z die Welt ohne Internet überhaupt nicht, [11] da sie die erste Generation darstellt, die absolut in einer digitalen Welt groß geworden ist. Kommuniziert wird mit Freunden über Facebook und co. anstatt sich in Vereinen zu treffen. Alles wird kommentiert, gepostet und geliked (vgl. Abb.3). [2]

Abb. 3: Unterschiedliche Nutzung von Medien [12]

Abb. 3: Unterschiedliche Nutzung von Medien [12]

Auch die Art zu Lernen ist eine andere: Wissen steht immer und überall zur Verfügung. Aus der Flut der Informationen muss die Generation Z zunächst solche filtern, die für sie von aktueller Relevanz sind. [2]

Ein weiteres Abgrenzungsmerkmal der beiden Generationen ist die Einordnung in unterschiedliche Bereiche der Darwiportunismus-Matrix. Diese nimmt eine Gliederung der Gesellschaft in vier Dimensionen vor, je nach dem wie stark die beiden Phänomene Darwinismus bzw. Opportunismus ausgeprägt sind. [9]

Beim Darwinismus handelt es sich um einen kollektiven Mechanismus zum Optimieren von Unternehmen, Bereichen oder Mitarbeitern. Der Opportunismus bezeichnet den individuellen Antrieb des Einzelnen, seine Chancen ohne Rücksicht auf andere nutzen zu wollen. Abb.4 fasst beide Phänomene als polare Dimensionen auf, wodurch sich vier Kombinationen ergeben. [9]

Abb.4: Die Darwiportunismus-Matrix [9]

Abb.4: Die Darwiportunismus-Matrix [9]

Hinsichtlich des Vergleichs der Generationen Babyboomer und Generation Z sind zwei Bereiche von besonderer Bedeutung:

Die gute alte Zeit, der die Babyboomer zugeordnet werden können, bezeichnet die traditionelle Arbeitswelt aus Loyalität und Sicherheit. Im besten Fall verlassen sich Unternehmen und Mitarbeiter aufeinander und arbeiten produktiv und ohne Wettbewerbsdruck zusammen. Im schlechtesten Fall verharrt das Unternehmen in einer ohnmächtigen Ineffizienz. [9]

Die Generation Z kann dem Darwiportunismus pur zugeordnet werden. Dieser beschreibt das offen kommunizierte Zusammentreffen von Darwinismus und Opportunismus. In einem positiven Fall entwickelt sich eine begeisternde „High-Performance“-Dynamik, in der gleichzeitig die individuell genutzten Chancen der Mitarbeiter und die Wettbewerbsposition des Unternehmens steigen. In einem negativen Fall kommt es zu einer „Straßenbahn-Situation“, wo man beliebig ein- und aussteigt bzw. zum Ausstieg aufgefordert wird. [9]

Abb. 5 zeigt eine abschließende Einordnung der verschiedenen Generationen in die Darwiportunismus-Matrix:

Abb.5: Einordnung der Generationen in die Darwiportunismus-Matrix [8]

Abb.5: Einordnung der Generationen in die Darwiportunismus-Matrix [8]

Ausblick

Zum jetzigen Zeitpunkt bzw. noch in den nächsten Jahren werden die Babyboomer das Rentenalter erreicht haben. Für die nachfolgenden Generationen bedeutet dies eine erhebliche Mehrbelastung, da sie es sind, die die Rentenzahlungen an den immer stärker wachsenden Anteil der Alten zu tragen haben. Über diese Demografiedebatte wird zukünftig noch stark zu diskutieren sein. [1]

Des Weiteren wird davon ausgegangen, dass zu künftig ein immenser Fachkräftemangel in Deutschland herrschen wird. Personalexperten befürchten, dass es bei Spezialisten wie Ingenieuren oder Naturwissenschaftlern zu wenig Nachschub geben wird. In den Führungsetagen werden somit in Zukunft große Lücken klaffen. [1]

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.harvardbusinessmanager.de/heft/artikel/a-620759.html
  2. http://www.hrweb.at/2014/02/generation-z-definition/
  3. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/vollbeschaeftigung/babyboomer-wir-sind-viele-12165063.html
  4. http://www.genios.de/fachzeitschriften/artikel/LMZ/20140417/die-vernachlaessigte-generation-die/20140417157944.html
  5. http://www.genios.de/fachzeitschriften/artikel/GEW/20130515/der-generationen-knatsch/0710690870730780780952013%2005151735350055.html
  6. http://derstandard.at/1325485714613/Future-Work-Generation-Z-Willkommen-in-der-Arbeitswelt
  7. http://www.gdv.de/2014/01/wenn-die-babyboomer-in-den-ruhestand-gehen
  8. http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0CCAQFjAA&url=http%3A%2F%2Fdownload.sap.com%2Fgermany%2Fdownload.epd%3Fcontext%3D15CBA4EB14F95426F543A9AFDAC5A08074271854ABCEA849F751EBD4813127056BC5C350BE083373D1BADEEC6CDCA5C60818EA003CF85895&ei=SgW4U6TFNcOB4gTz2YDIAQ&usg=AFQjCNGcHL8GBT2jBo8ILjrCNQsJyxoisA&sig2=bR4QcKu0oOohVqep5vCsaA&bvm=bv.70138588,d.bGE
  9. http://www.uni-saarland.de/fileadmin/user_upload/Campus/Forschung/forschungsmagazin/2003/1/5.pdf
  10. http://www.mats-blog.de/personalmarketing/millennials-entschuldigung-baby-boomer/
  11. http://www.crossmedial.info/crossmedia-und-die-internet-generation/
  12. https://www.eventbrite.com/e/smbaustin-28-how-different-generations-use-social-media-tickets-5269451070
  13. http://www.esb-business-school.de/fileadmin/_research/dokumente/Workingpaper/WP_2010-05_Generation_Y.pdf