Auf der einen Seite steht Sinah, die in ihrem BlackShirtBlog schreibt:
Gestatten, Sinah. 23 Jahre. Mit 5 eingeschult worden. 5 Jahre Handelsakademie. Ein Jahr beim Wirtschaftsstudium in Salzburg verschissen. 3 Jahre Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, dieses Mal richtig. 2 Jahre währenddessen Vollzeit gearbeitet, meistens Praktika. Jeden Sommer Ferialjobs. Meistens mehrere. Einigermaßen gutes Leben gehabt, viele tolle Menschen kennengelernt, immer mit Elan bei der Sache („Ganz oder gar nicht!“), immer motiviert. Jetzt stehe ich am Ende meines Studiums und frage mich, was das eigentlich alles soll.
……..
Ich hab’s jedenfalls verstanden: Junge Menschen sind kein Kanonenfutter. Sie sind motiviert, nicht vorbelastet, voller Erwartungen und ihr, die ihr da seit 1996 in eure ledernen Chefsesseln furzt und von großen Visionen, Teamgeist und Delegation redet und mit Wissen von eurem Wirtschaftsstudium aus den 70ern prahlt, ruiniert unsere Erwartungen an das Arbeitsleben.
Auf der anderen Seite steht David, der ihr auf lead-digital antwortet:
Gestatten, David. 30 Jahre. Mit fünf eingeschult worden. Dann war es das aber auch mit dem schnurgeraden Lebenslauf. Ich habe mein Abitur mit 18 Jahren gemacht, dann fünf Jahre Chemie studiert, abgebrochen und drei Jahre Kommunikationsmanagement als Bachelor auf einer (Fach-)Hochschule studiert. ……
Eine Sache, die nicht nur Sinah, sondern viele Studenten, auch ich, lernen müssen oder mussten: (Fast) keiner wartet auf mich. Keiner wartet da draußen in der freien Marktwirtschaft auf mich, dass ich doch bitte endlich mit meinem (Bachelor) Studium fertig bin und am liebsten schon vorher bei ihm im Unternehmen anfangen kann. ….. Kommt herunter vom hohen Ross, denn ihr seid einem Irrglauben aufgesessen. …. In der Regel wartet da draußen nämlich kein Arbeitgeber ungeduldig auf euch.
So wie sie schreibt, gehört Sinah zur Generation Z. Was aber ist David? Er ist ein typischer Vertreter der Generation Y, der die Schwierigkeiten der Arbeitswelt unmittelbar erlebt (hat). Und der – so meine persönliche Hypothese – drauf und dran ist, in die Generation Z überzuwechseln.