Generation Z (kurz Gen Z) bezeichnet die Jahrgänge ab dem Geburtsjahr 1995. Diese Generation ist gekennzeichnet durch Merkmale wie Realismus, „Flatterhaftigkeit“ und strikte Trennung von beruflichem und privatem.
Bei dieser Generation lässt sich eine deutliche Veränderung des Fernsehkonsums feststellen. Das liegt unter anderem daran, dass Generation Z mit neuen Medien aufwächst und auf diese vermehrt zurückgreift.
Contents
Problemlage
Digital Natives, Millenials, Generation Y, Generation Z oder wie man die “heutige aufwachsende Jugend” noch bezeichnen möchte, wächst digitaler und vernetzter auf als alle Generationen davor. Dass sich das Mediennutzungsverhalten hier massiv und fast monatlich verändert ist nichts Neues mehr.
Mediennutzungsverhalten – JIM Studie 2013
Der Forschungsverband Südwest (mpfs) veröffentlicht jährlich eine Studie zum Medienumgang rund um Jugend, Informationen und (Multi-) Media der 12- bis 19-Jährigen in Deutschland. Diese Studie wird bereits seit 1998 im jährlichen Turnus durchgeführt. Die gewonnenen Daten sollen der Erarbeitung von Strategien und Ansatzpunkte für neue Konzepte in den Bereichen Bildung, Kultur und Arbeit dienen. Da diese Studie als Langzeitstudie angelegt ist, werden allgemeine Entwicklungen und Trends kontinuierlich abgebildet.
Für die JIM-Studie werden jährlich gut 1.000 Jugendliche telefonisch befragt. Themenschwerpunkte der JIM-Studie sind u. a.:
– Freizeitaktivitäten
– Themeninteressen und Informationsquellen
– Mediennutzung
– TV-Präferenzen
– Medienbesitz
– Computer- und Internetnutzung
– Handy und SMS
Medienbeschäftigung in der Freizeit
Vergleicht man dies Zahlen des Jahres 2012 mit denen aus 2013, kann man bereits in diesem Zeitraum einige Veränderungen erkennen.
Im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem ein hoher Anstieg des Besitzes eines Tablet-Pcs zu verzeichnen. Dieser hat sich fast verdoppelt. Die gleiche Entwicklung zeichnet sich auch beim Smartphone ab, welche von 63 % auf 81% gewachsen ist.
Folgende Grafik zeigt die Häufigkeit der Medienbeschäftigung in der Freizeit:
Im Bereich der Wichtigkeit der Medien:
- Top 3: 1. Musik hören, 2. Internet nutzen, 3. Handy nutzen
- Merkliche Änderungen im Vergleich zu 2012 nur bei Fernsehen (-) und beim Lesen von Tageszeitungen (-)
Auch die Onlinenutzung nimmt im Zeitraum vom 2006-2013 deutlich zu:
Medienpraxis
Bei der diesjährigen Befragung wurde erstmals ermittelt, wie affin die Jugend im Bereich der eigenen Erstellung von Medieninhalten ist. Dank der immer größeren Verbreitung und einfachen Bedienung der Mediengeräte führt dies bei den 12-19-Jährigen zur eigenen Produktion von z.B. Videofilmen (49%), Gestaltung von (Schüler-) Zeitungen (29%), Homepage (36%) und Radiobeiträgen (7%).
Fernsehnutzung und Programmpräferenzen
Nutzungsdauer
Die Nutzungsdauer des Fernsehens ist über die letzten Jahre hinweg stabil geblieben. Die Zwölf- bis 19-Jährigen schauen an einem durchschnittlichen Wochentag (Mo-Fr) ca. 111 Minuten fern. Unterschiede lassen sich im Altersverlauf kaum feststellen. Gymnasiasten (103 Min.) schauen etwa eine halbe Stunde weniger fern als Hauptschüler (131 Min.).
Programmpräferenzen
Bei den Zwölf- bis 19-Jährigen dominieren in der Liste der liebsten Fernsehprogramme die privatrechtlichen Anbieter. Bei knapp der Hälfte der Jugendlichen liegt ProSieben unangefochten an der ersten Stelle, jeder Achte bevorzugt das Programmangebot von RTL. RTL2 folgt mit 7 % an dritter Stelle.
In einer geschlechtsspezifischen Betrachtung wird die Dominanz von ProSieben noch deutlicher. Bei Jungen folgen DMAX und RTL Nitro, bei den Mädchen RTL und RTL2.
Vertriebs- und Übertragungswege
Neue Endgeräte stellen zwar immer neue Alternativen zum klassischen Fernsehgerät dar, trotzdem verändern sich die Nutzungsgewohnheiten der Jugendlichen nur langsam. Das stationäre Fernsehgerät steht bei 98% an erster Stelle. Lediglich 15% nutzen Fernsehen über Internet und die Nutzung von Handys oder Smartphones als Übertragungsweg liegt bloß bei 7%.
Nebentätigkeiten und Second Screen
Nebentätigkeiten lassen sich in nicht-mediale Tätigkeiten wie beispielsweise das Einnehmen von Mahlzeiten und die Nutzung anderer Medien während des Fernsehens unterteilen. Die Möglichkeit zur parallelen Nutzung intuitiv bedienbarer Endgeräte wie Smartphones oder Tablet-PCs neben dem Fernseher wird als Second Screen bezeichnet.
Unterschiede damals – heute
Gründe für den Fernsehkonsum
Bis vor einigen Jahren hatten die meisten Haushalte lediglich ein paar Programme, die hauptsächliche zur Information bzw. Nachrichten geschaut wurden. Wenn man dann mal einen Film abends geschaut hat, war dies ein ganz besonderes Ereignis für die ganze Familie. Man schaute nur sehr selten tagsüber fern, sodass der abendliche Film die ganze Familie zusammenbrachte.
In der heutigen Zeit hat sich die Art des Fernsehkonsums von Grund auf geändert. Aus einer unüberschaubaren Vielzahl von Fernsehsendern erscheint es oft unmöglich das richtige Programm zu wählen und sich für einen Film oder eine Serie zu entscheiden. Im Gegensatz zu damals laufen heute Fernseher auch tagsüber, oft auch nur nebenher, ohne dass man wirklich darauf achtet oder sich mit dem Programm auseinandersetzt. Fernsehen ist daher heute nichts Besonderes mehr, sondern ein nicht mehr wegzudenkendes Beschäftigungsmedium.
Hardware
Fernsehen war damals ausschließlich auf kastigen Röhrenfernsehern möglich. In der heutigen Zeit gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten um fernzusehen; angefangen bei neumodischen Flat-Tvs, über Beamer mit Leinwänden, bis hin zu mobileren Geräten wie Handys, Smartphones, Tablets und Laptops.
Möglichkeiten der Fernsehnutzung
Früher konnte man ausschließlich die von den Sendern ausgestrahlten Serien und Filme zum Ausstrahlungszeitpunkt schauen. Heute kann man mit Hilfe von DVD-/BluRay-Playern Videos schauen, via Internet auf dem Fernseher Videos-on-Demand oder Internetserien schauen, Musik hören und in Internet surfen.
Fernsehen vs. Youtube
Generation Z liebt vor allem die neuen Medien. Zu diesen Medien zählen neben Handy und Internet auch die sozialen Netzwerke zu dem festen Bestandteil ihres Alltags. Aus diesem Grund schaut diese Generation nur noch kaum Fernsehen. Grund dafür ist unteranderem das Fernsehprogramm. Dieses spricht diese Generation nicht an. Eine Alternative stellt beispielweise YouTube dar.
Grund für die Abnahme des Fernsehkonsums ist das weitverbreitete und vielgenutzte Medium Internet. Es bietet neben Recherchen, Spielen und Unterhaltung auch die Nutzung der sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter. Aufgrund dieser Vielzahl von Möglichkeiten bleibt den Jugendlichen nicht mehr viel Zeit alte Medien wie das Fernsehen zu nutzen. Auf das Fernsehen wird zwar nicht ganz verzichtet, jedoch stellt das Internet die bessere und anschaulichere Alternative dar.
Beste „Alternative“ neben dem Fernsehen stellt die Internetplattform YouTube dar.
Gründe, für YouTube:
– Entscheidungsfreiheit über was, wann und wie eine Sendung geschaut wird
– Möglichkeit nur die wichtigsten Ausschnitte einer Sendung anzuschauen
– Schaffung zeitlicher Freiräume, die man für andere Dinge nutzen kann
– Möglichkeit ein anders Video auszuwählen, sollte jenes zu langweilig sein
– Nutzung der »Pause« Funktion und beliebig oft vor- und zurückspulen möglich
– YouTube bietet die Möglichkeit, die eigene Meinung mit einzubringen, beispielsweise durch Kommentare und ist somit nicht so „neutral“
– YouTube ist vernetzter und offener als das Medium Fernsehen
– Weite Spanne und Vielfalt der Videos
– Das Medium Fernsehen reicht nur knapp über die Landesgrenzen hinaus, da die Fernsehprogramme nur inländische Inhalte zeigen à YouTube bietet nicht nur deutschsprachige Videos
– YouTube ist immer und überall verfügbar und somit auch mobiler als ein Fernsehen
– Internet vermittelt ein Gefühl von „Freiheit“
– Im Fernsehen ist alles inszeniert – YouTube lebt davon, nicht perfekt zu sein und seine Ecken und Kanten zu zeigen
– Zuschauer von YouTube werden angesprochen, mitzureden und teilzuhaben
YouTube hat auf diese große Resonanz reagiert und sein Angebot erweitert, indem 60 Themenkanäle veröffentlicht wurden. Elf dieser Kanäle wurden von deutschen Künstlern und Fernsehmachern herausgegeben. Die Angebote der Kanäle reichen von Politik bis Mode.
Resümierend ist festzustellen, dass Generation Z sich nicht an ein vorgefertigtes und festgelegtes Fernsehprogramm anpasst, sondern sich individuell nach den persönlichen Bedürfnissen ein Programm zusammenstellt.
Literatur
- Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs): JIM- Studie 2013. Jugend, Information, (Multi-) Media, Stuttgart 2013.
Siehe auch
Weblinks
- Warum find ich YouTube besser als Fernsehen? , Blog in result – Institut für digitalen Wandel, Juli 2013
- Digital Natives, Millenials, Gernation Y, Generation Z – Studien, SocialMedia Institute (SMI), Dezember 2013
- Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest