Dieser Eintrag stammt von Sandra Schimmer und Elina Jenal
Pippi Langstrumpf, die mit vollem Namen „Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf“ heißt, ist die Hauptfigur einer Reihe von Kinderbüchern der schwedischen Autorin Astrid Lindgren, welche 1945 erschienen und 1968 mit Inger Nilsson in der Hauptrolle verfilmt wurden. Die Romanheldin ist seit Jahrzehnten nicht nur bei Kindern sehr beliebt, sondern prägt durch ihr Verhalten und Auftreten auch eine ganze Generation [1].
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Zur Figur Pippi
Die neunjährige Pippi Langstrumpf unterscheidet sich schon äußerlich durch ihre Sommersprossen und roten Haare, welche zu zwei abstehenden Zöpfen geflochten sind, sowie ihrer chaotischen, bunten Kleidung, zu der sie viel zu große Stiefel kombiniert, von anderen Kindern. Zudem wohnt sie mit ihrem Pferd „Kleiner Onkel“ und ihrem Affen „Herr Nilsson“ allein in ihrem eigenen Haus, der Villa Kunterbunt, da ihre Mutter gestorben und ihr Vater König einer Südseeinsel ist.
Pippi ist daher nicht nur unabhängig und macht das, was sie will, sondern zeichnet sich auch durch ihre freche Art, insbesondere gegenüber Erwachsenen, aus. Sie möchte den lieben langen Tag nur Dinge tun, die ihr Spaß machen, weswegen sie beispielsweise nicht zur Schule geht.
Für alle Probleme hat Pippi eine einfache Lösung. Dabei helfen ihr vor allem ihr Mut und ihre Stärke, die sie in zahlreichen Kraftproben unter Beweis stellt, und ebenso ein Koffer voller Goldstücke, die ihr Vater ihr geschenkt hat. Mit den Nachbarskindern Thomas (Tommy) und Annika erlebt sie viele Abenteuer und verübt eine Menge Streiche.
Bedeutung von Pippi Langstrumpf für die Generation Z
Bei den Mitgliedern der Generation Z handelt es sich um Individualisten mit dem Ziel der persönlichen Einkommens- und Lebenslustmaximierung [2]. Dafür sind sie auch bereit, manchmal hart zu arbeiten, aber möglichst nicht am Wochenende – das sollte frei bleiben – und nicht am Abend [3].
Getreu dem Motto von Pippi Langstrumpf „Ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt“ [4] haben sie den Wunsch nach Spaß und Abwechslung, wollen sich selbst verwirklichen und schnell Vorwärtskommen [5]. Dabei steht die Karriere nicht unbedingt an erster Stelle. Generation Z will weniger Zeit in ihrem Job verbringen, also keine Überstunden machen und nicht auf Urlaub verzichten. Die Eigeninteressen stehen im Mittelpunkt.
Herausforderungen für Unternehmen
In Zeiten des Fachkräftemangels und des demographischen Wandels ist es für Unternehmen unerlässlich, die Wünsche und Bedürfnisse der Arbeitnehmer zu respektieren und zu erfüllen. Die Mitglieder der Generation Z zeichnen sich, wie auch schon die der Generation Y, durch einen Loyalitätsdefizit gegenüber dem Arbeitgeber aus. Sie haben lediglich noch eine Bindung zu bestimmten Projekten, aber nicht mehr zum Unternehmen oder zu Personen [3]. Qualifizierte Nachwuchskräfte sind durch die eigene Position als Mangelware auf dem Arbeitsmarkt und gleichzeitig zahlreiche Wahlmöglichkeiten bezüglich potentieller Arbeitgeber, in der Lage, Dinge, die ihnen nicht passen, passend zu machen – oder sie gleich sein zu lassen [6].
Genau das tut Pippi Langstrumpf auch immer: Sie bestimmt ihr Leben und das, was sie tut, selbst.
Literatur
- [1] Wirtschaftswoche: Generation Y: Wie die Chefs von morgen ticken, http://www.wiwo.de/erfolg/beruf/generation-y-wie-die-chefs-von-morgen-ticken/8055426.html.
- [2] Mischa Täubner (2012): Generation Ackermann, https://www.brandeins.de/uploads/tx_b4/058_059_b1_09_12_interview_scholz.pdf.
- [3] Christian Scholz: Generation Z: Willkommen in der Arbeitswelt, in: SAP-Forum für Personalmanagement, Juni 2014.
- [4] Astrid Lindgren: Hej Pippi Langstrumpf,
http://www.astridlindgren.se/de/verken/sangerna/hej-pippi-langstrumpf. - [5] Kerstin Bund, Uwe Jean Heuser und Anne Kunze: Generation Y: Wollen die auch arbeiten?, in: Die Zeit, Nr. 11, 7. März 2013.
Siehe auch
- Lebenslustmaximierung
- Freies Wochenende
- Loyalitätsdefizit